Vögel
Die Aufgaben der Vögel für unsere Umwelt sind vielfältig. Von der Schädlingsbekämpfung über die Samenverbreitung bis hin zur unwissentlichen Pflanzung unzähliger Bäume durch das Vergraben der Nahrung im Boden – Vögel sind unverzichtbar für unsere Natur.
Beschreibung
Blaukehlchen gehören zu den Seltenheiten in unserer Landschaft, weil sie sehr versteckt und heimlich leben. Der bunte Singvogel fängt Insekten im Flug und deshalb sieht man ihn am ehesten, wenn er im schnellen Zickzack-Flug über Wiesen seine Beute verfolgt. Bevorzugt findet man diesen Zugvogel in der Nähe von Gewässern im Schilfsaum. Hier kann er sein napfförmiges Nest gut vor Fressfeinden verstecken.
Unsere Blaukehlchen haben im namensgebenden blauen Kehlgefieder einen schneeweißen Fleck, während nördliche Populationen einen rostbraunen Fleck besitzen. Durch umfangreiche Pflegemaßnahmen an Gewässern und auf Wiesen ist das Blaukehlchen in seinem Bestand stark gefährdet.
Beschreibung
Der kleine Vogel ist ein echter Lebenskünstler. Er hält sich in der Nähe der Menschen genauso auf wie in entlegenen Naturräumen. Als Kulturfolger gehört er zu den bekanntesten und auch beliebtesten Siedlungs- und Gartenvögeln.
Um seine bis zu 9 Jungen mit genügend Futter versorgen zu können benötigt er in seinem Nestumfeld reiche Insektenvorkommen. Im hohen Gras und zwischen Blüten und Blättern sucht er akrobatisch kletternd nach Insekten und Spinnen. Seine geringe Größe und sein geringes Gewicht ermöglichen ihm die Balance selbst auf dünnen Stängeln und Halmen.
Beschreibung
Der Fasan gehört zu den Hühnervögeln und genau wie unsere Haushühner auch benötigt er Körner und Sämereien als Hauptnahrung. Ergänzend sucht er sich dazu kleine, proteinreiche Insekten, wie sie in großen Mengen am Wiesengrund vorhanden sind. Dazu gehören Raupen und Larven genauso wie Ameisen, Spinnen und Würmer. Im dichten Gras fällt der leuchtend bunte Vogel nicht so sehr auf und er zieht sich hier zur Aufzucht seiner Jungen zurück. Auch die schätzen die Deckung im Pflanzengestrüpp und die Nähe zur Hauptnahrung.
Da Fasane auch Wassertröpfchen und Tau von Blattoberflächen trinken ist es zwingend nötig Wiesen nicht chemisch zu behandeln, da er sonst die ausgebrachten Gifte in hoher Dosis aufnimmt und daran verstirbt. Gerade bei Jungvögeln sind die Ausfälle recht hoch.
Gegen Abend setzen sich Fasane hühnertypisch in Baumkronen zur Übernachtung ab. Deshalb halten sie sich bevorzugt da auf, wo auch Hecken und Bäume in der direkten Umgebung von Wiesen und Feldern sind.
Beschreibung
Der Feldsperling wird oft mit dem Haussperling, dem Spatz, verwechselt. Der auffallendste Unterschied ist, neben dem Schnabel, die Wangenregion, die beim Haussperling immer flächig grau befiedert ist, beim Feldsperling aber einen schwarzen Fleck aufweist. Zudem ist die Kappe beim Spatz grau und beim Feldsperling rotbraun. Spatzen sind schon längst inmitten unserer Städte und Dörfer zuhause, während Feldsperlinge nur zögerlich in Siedlungen auftauchen.
Alle Sperlinge benötigen Sämereien und frische Pflanzentriebe als Nahrung. Während der Brutzeit nehmen sie auch Insekten und Spinnen zu sich bzw. verfüttern diese an ihren Nachwuchs. Somit finden sich Spatzen und Feldsperlinge gerne an strukturreichen und blütenreichen Flächen ein, um sich und ihrem Nachwuchs Nahrung zu verschaffen. Gerne nutzen sie auch spärlich bewachsene, offene Flächen am Wiesengrund, in denen sie bei trockenem Wetter ihre Staubbäder zur Gefiederpflege benutzen.
Beschreibung
Einer unserer häufigsten und anpassungsfähigsten
Singvögel ist auf insektenreiche Biotope angewiesen.
Im Minutentakt füttern Altvögel ihre bis zu 8 Jungen mit Insektenlarven und Spinnen. Erstaunlich, wie die Vögel die bestens getarnten Larven und Raupen im Pflanzengewirr finden.
So gehören Kohlmeisen neben vielen anderen Singvögeln zu den Nutznießern intakter und großflächiger Blumenwiesen. Ohne Scheu brüten sie auch in unmittelbarer Nachbarschaft zum Menschen.
Beschreibung
Aus unseren Wiesen und Feldern ist das Rebhuhn leider fast verschwunden. Seit Jahrzehnten nehmen die Bestände dramatisch ab. Rebhühner benötigen Samen, Knospen und zarte Pflanzentriebe.
In den Morgenstunden trinken sie Tautröpfchen von Blättern und Halmen. Auf landwirtschaftlichen Flächen fehlen genau diese Voraussetzungen für das scheue Rebhuhn, zumal sich im Tau auch die ausgebrachten Pestizide anreichern.
Ausgeräumte, strauchlose Flächen bieten keinerlei Sichtschutz und Deckung für Vogel und Nest, wodurch die Bodengelege für Fressfeinde leicht zu entdecken sind. Kaum eine Brut kommt zahlreich durch und so sind Gruppen von Rebhühnern, sog. „Ketten“, kaum mehr zu beobachten. In artenreichen Gras- und Blühflächen können sich Rebhühner bestens zurückziehen, ernähren und fortpflanzen.
Beschreibung
In wilden, blütenreichen Wiesen mit hohen Disteln und Blüten finden sich regelmäßig kleine Trupps des bunten Stieglitz ein. Sein Zweitname „Distelfink“ deutet zum einen auf die Zugehörigkeit zu den Finkenvögeln hin, zum anderen auch auf seine bevorzugte Nahrung „Distelsamen“. Allerdings frisst er Samen von allen Gräsern und abgeblühten Kräutern genauso gerne. In angrenzenden Hecken und Sträuchern baut er sich sein Nest und füttert seine Jungen mit einem Nahrungsbrei aus genau diesen Samen.
Sobald im Herbst die Wiesenpflanzen eintrocknen finden sich immer mehr Stieglitze ein, denn sie nutzen die abgetrockneten Blüten den ganzen Winter über als Nahrungsquelle. Beim Klettern an den Blütenköpfen versetzen sie die Pflanzen in Erschütterungen und diese samen somit bestens ab. Ein kleiner Beitrag des Stieglitz zum Fortbestand von Blütenflächen und damit auch von seinem Lebensraum.
Beschreibung
Unser zweitkleinster Singvogel hat die mit Abstand lauteste Stimme von allen. Bevor man ihn durchs Pflanzengewirr hüpfen sieht hört man ihn schon fünfzig Meter weit. Er sitzt versteckt in Bodennähe auf Stängeln in dichtem Pflanzenwuchs und er kann sich wegen seiner geringen Größe selbst dort geschickt und gewandt mit kurzen Sprüngen fortbewegen.
Zwischen den Pflanzen findet er seine Nahrung, denn Insekten, Larven, Spinnen und Asseln verbergen sich ebenfalls im dichtesten Gestrüpp. Hektisch sucht der Zaunkönig Halme, Stängel, Blüten und Bodenwuchs nach Nahrung ab.
Zum Singen setzt er sich dann gerne etwas erhöht ab und macht lautstark auf sich aufmerksam, sei es zur Partnerfindung bzw. zur Revierabgrenzung. Konkurrenten werden in schnellen und wendigen Verfolgungsflügen vertrieben. Männliche Zaunkönige bauen in dichten Pflanzenbeständen bis zu sieben stabile Kugelnester aus Gräsern und Moos. Nur eines davon – das schönste - wird dann vom Weibchen bezogen und als Brutnest verwendet. Alle anderen sind sog. Spielnester, die dann leer stehen.